Lebensläufe: Der Raffael des Papstes – Der Maler Michael Triegel

HD Dokumentation für Servus TV

Sammler und Museen in aller Welt schmücken sich mit seinen Werken. Auch die Kirche ist begeistert. Doch viele Malerkollegen halten Triegel für einen Kunstreaktionär. Denn seine Wahlverwandten sind vor allem Maler der italienischen Renaissance wie Raffael oder Leonardo. Wie kein Anderer beherrscht er die Technik der Alten Meister, die Praxis der vielfachen Öllasuren, mit denen er virtuose Licht- und Schattenwirkungen erzielt. Bei ihm entstehen keine Bilder am Fließband. Seine Arbeit braucht Zeit. In seinem Atelier in der Leipziger Baumwollspinnerei, wo viele Künstler der Neuen Leipziger Schule wie Neo Rauch arbeiten, stehen meterhohe Leinwände. Hierher kommt Triegel täglich, um zu malen. Acht Stunden. Triegel setzt sich malend mit der Welt um ihn herum auseinander. Mit Bildern, die auf den ersten Blick wie altbekannte Werke scheinen, auf den zweiten Blick jedoch die Zweifel unserer Zeit offenbaren. Beobachtet man den Maler in seinem Atelier, gleicht es einer Reise in die Vergangenheit. Setzt man sich mit den Inhalten seiner Werke auseinander, gleitet der Blick in die Gegenwart.
Seit seinem Papstporträt ist er weltberühmt. Michael Triegel, 1968 in Thüringen geboren und in der DDR als Atheist aufgewachsen. Er studierte in Leipzig an der berühmten Hochschule für Grafik und Buchkunst. Der Film begleitet Michael Triegel nach Rom, zu den Inspirationsquellen seiner Kunst, führt an seine Kindheitsorte Erfurt und Weimar, zeigt den Maler im Gespräch mit Vertretern der Kirche, Sammlern und vor allem beim Malen. Der Film lüftet das Geheimnis seines Arbeitens und entdeckt einen bodenständigen Menschen.

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Buch: Anna Schmidt
Regie: Anna Schmidt
Kamera: Stephan Boerger
Ton: Robert Kurz
Schnitt: Mario Biehl
Sendetermin: September 2011