Verdis Land. Ein Roadmovie durch die Emilia Romagna

ARTE-Serie Wagner versus Verdi, Teil 1

Fast jeder kennt Verdis Musik, doch kaum einer weiß etwas über den Menschen Verdi. Sein Privatleben verbarg der Maestro vor den Augen der Öffentlichkeit. Auf seinem Landgut „Sant‘ Agata“ pflegte er das Leben eines Landwirts. Er baute Gemüse an, züchtete Pferde und Rinder, bestellte Äcker, baute Molkereien. Mit seinen Angestellten ging er nicht immer freundlich um und auch Besucher empfing er nur selten. Auf dem Land wollte er ganz Bauer sein und vom Weltbürgertum nichts wissen. Verdi, ein Kosmopolit vom Landleben geprägt.
Mit einem Cadillac, Baujahr 1913, unternimmt der Film eine Reise durch die Emilia Romagna. Er entdeckt, wie der Landstrich, das Essen, die Menschen Verdi geprägt haben. Dabei treffen wir Massimo Spigaroli, dessen Großvater den Lieblingsschinken des Maestros herstellte: Den Culatello, der erst durch Verdi berühmt wurde. Bonini weiht uns in seinem Delikatessengeschäft in Bussetto in Verdis lukullische Geheimnisse ein. Die hat ihm seine Großtante verraten, die einst für Verdi kochte. In Roncole, Verdis Geburtsort, entdecken wir einen Verdi-Schrein. Der Komponist wird hier wie ein Heiliger verehrt, obwohl er mit der Kirche wenig anfangen konnte. Zum ersten Mal wird einem Filmteam auch der Blick in den Palazzo Orlandi in Bussetto gestattet. Verdi lebte dort in wilder Ehe mit Giuseppina Strepponi. Das Road Movie endet in der Casa Verdi in Mailand. Jenem Altersheim für pensioniert Musiker, das Verdi selbst für sein bestes Werk hielt. Ein Ort, an dem Verdis Musik tatsächlich jeden Tag lebendig ist.